Donnerstag, 27. Juni 2013

Interview: Anja Bagus



Wie versprochen folgt nun das Interview
mit der Autorin von Aetherhetz:
Anja Bagus.  


Stell Dich doch bitte einmal kurz vor. 
Hallo, ich bin Anja Bagus, 46 Jahre jung, komm aus dem erstaunlich grünen Ruhrgebiet, habe zwei Katzen, einen Hund, einen Mann und ein Kind. 
Wie bist Du zum Schreiben gekommen und wann hattest du deine ersten Gehversuche unternommen? 
Ich bin durch eine gute Freundin zum Schreiben gekommen, und habe beim Nanowirimo meine ersten Gehversuche gemacht. Daraus ist dann „Aetherhertz“ entstanden. 

Wie sieht dein Schreib-Alltag aus bzw. wie gestaltest du das Schreiben?
Du eventuell auch schon Erfahrung mit Schreibblockaden machen müssen und hast du Tipps für junge Autoren damit umzugehen? 

Ich schreibe jeden Tag. Es ist sinnvoll, sich eine Anzahl Wörter vorzunehmen, und das dann einzuhalten. Ich lasse es einfach laufen, und schaue erst hinterher, was man davon gebrauchen kann. Schreibblockaden kenne ich (noch) nicht. Ich versuche mir keine Gedanken zu machen, ob da, was ich grade schreibe, gut ist, ich lass es einfach raus. Später merkt man dann, dass es meist nicht soo schlecht war. 
Wo schreibst du am Liebsten bzw. hast du besondere „Rituale“ beim Schreiben? 
Ich habe mein Pult und brauche meine Playlist. Musik ist sehr wichtig.

Wie kamst du auf die Idee deines Buches? War es eher ein spontaner Einfall? Ein Traum? Oder wurdest du von etwas inspiriert? 
Es war eigentlich eher spontan. Ich lese und spiele seit Jahren Fantasy, da lag es nahe, etwas in dem Bereich zu schreiben. Und Steampunk ist toll, es bietet so viele Möglichkeiten.
Wie entstehen die Protagonisten Deines Buches? Sind Deine Figuren immer rein fiktiv oder lässt du dich auch von realen Personen inspirieren? Meine Personen sind nicht alle fiktiv. Frau Barbara zum Beispiel ist meine Oma, aber nur vom Aussehen her. Ansonsten sind es Mixturen aus vielen Facetten und Typen. Mich inspiriert weniger eine reale Person an sich, sondern ihr Verhalten in einer bestimmten Situation. 

Was bereitet dir mehr Schwierigkeiten? Der Anfang oder das Ende Deines Buches?
Das in der Mitte! Da muss man die Spannung halten, und Informationen loswerden, ohne langweilig zu werden. Und die Figuren wollen dann auch mal was essen und aufs Klo, aber das interessiert den Leser doch nicht, oder? Man verzettelt sich da leicht.

Nach welchen Kriterien hast du dich für dein Cover entschieden bzw. wie kamst du auf deine Idee?   
Ich habe stundenlang verschiedene (teilweise wirklich furchtbare) Entwürfe gemacht, und bei Bildagenturen gestöbert. Dann bin ich auf den grünen Rauch gestoßen, ein paar Sekunden später auf die Uhr, und voilà! 
Wie hast du deinen Titel gefunden? 
Das war ein sehr langer Prozess. Das Buch sollte „Herzblut“ heissen, aber der Titel wird schon von Verlagsbüchern verwendet, und ich wollte keinen Ärger. Aether lag ja nahe, aber was dann? Da Annabelle Rosenherz mit Nachnamen heißt, und das Herz eben auch in der Praline „Herzblut“ ist, habe ich mich dafür entschieden. Das „t“ in „Hertz“ war ein Nachgedanke, der den Lesern klarer wird, wenn Teil 2 und 3 auf den Markt kommen.

Welcher Zielgruppe würdest du deine Bücher am ehesten empfehlen? 
Ich dachte, ich habe ein Buch für Frauen geschrieben, bekomme aber mehr Rückmeldungen von Männern bis jetzt … Nun, Steampunkern natürlich, Lesern, die gerne Fantasy und alternative Geschichtsromane lesen, es ist auch ein Krimi, eine Romanze …. Mein Publikum ist unterschiedlich.

Der Indie-Buchmarkt ist ja ein umstrittenen Thema, dennoch wächst der Markt von Tag zu Tag, was sagst du denn dazu? Wie sind deine Erfahrungen? 
Im Moment ist das alles sehr wirr. Es wird viel Mist auf den Markt geworfen, und es wird viel geschimpft und das macht mich traurig. Es wird noch eine Weile dauern, bis sich alles entspannt. Ich habe in meinem Buch noch viele Fehler gefunden, obwohl ich es mehrmals durchgeackert habe, mit Hilfe von vielen Leuten. Und ich bin jederzeit verbesserungsbereit. Der Markt wird noch weiter wachsen, und das ist gut so.

Aetherhetz ist ja ein Steampunk-Roman. Kannst du den Lesern einmal kurz erklären was es genau damit auf sich hat? 
Steampunk ist die Ästhetik der Viktorianischen oder Edwardianischen Zeit (bei mir das Kaiserreich) mit den modernen Ideen zu vermischen. Sich im Stil von Jule Verne phantastische Maschinen und abenteuerlustige Helden in einer liebevoll gestalteten Umgebung vorzustellen.

Wie kamst du darauf gerade einen solchen Roman zu schreiben? 

Ich liebe Steampunk! Es ist eine wunderbare Subkultur, die Menschen basteln Dinge, nähen sich wunderbare Kleider und pflegen einen besonderen Umgang mit sich und der Welt.

Welches Buch hat einen nachhaltigen Eindruck bei Dir hinterlassen und ist aus Deinem Bücherregal nicht mehr wegzudenken? 
Zuletzt die Bücher von Patrick Rothfuss, aber immer wieder Guy Gavriel Kay, und natürlich der geniale Terry Pratchett.

Wenn Du in Dein eigenes Bücherregal schaust – welches Genre ist hier am meisten vertreten? 
Ganz klar Fantasy.

Mit welcher literarischen Figur würdest Du gerne einmal einen Tag verbringen? 
„Kickaha“ auf Philip Jose Farmers Scheibenwelt. Mit ihm über die Prairie reiten, wild, ungezähmt, und frei.

Einen herzlichen Dank für diese schönen Antworten :)

        copyright © Julia

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