Freitag, 8. November 2013

Das Geheimnis der Lady Audley: Ein viktorianischer Krimi

 
Mary Elizabeth Braddon
übersetzt von:  Anja Marschall
333 Seiten
 Dryas; Auflage: 1 (September 2013)




Beschreibung:

Ein Londoner Anwalt versucht, den Mord an seinem Freund aufzuklären, doch die wunderschöne Lady Audley will dieses mit allen Mitteln verhindern. Ihm wird schnell klar, dass Lady Audley ein dunkles Geheimnis hütet. Um den Mörder seines Freundes finden zu können, muss er es lüften. Ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel beginnt zwischen dem jungen Mann und der bildschönen Frau.
Hochgelobt von den damaligen Kritikern erlebte Lady Audley's Secret bereits im Jahr seines Erscheinens, 1862, einen bis dahin unerreichten Erfolg. Braddons Buch wurde übersetzt, verfilmt und auf die Theaterbühnen der Welt gebracht. - Amazon


Inhalt:

Zu zuallererst muss man natürlich sagen, dass dies kein normaler Krimi ist, schließlich stammt das Original aus dem Jahr 1862 und genau das spürt man. Dennoch ist dies ein Klassiker, den man, jetzt da er auf Deutsch herausgekommen ist und nur 333 Seiten umfasst auch lesen sollte. Es erzählt die Geschichte von dem jungen Anwalt Robert Audley, der eigentlich keine besonderen Ambitionen im Leben hat. Dies ändert sich, als er mit seinem guten Freund George Talboy seine Familie in Audleys Court besucht und dieser dann auf geheimnisvolle Weise verschwindet.


Es ist schwer bei diesem Buch meine üblichen Kriterien zu verwenden. Dies liegt vor allem an der Zeit, in welcher das Buch geschrieben wurde. Dies beeinflusst natürlich zum einen die Charakterbildung und dem Spannungsbogen, da die damaligen Bücher einfach anders aufgebaut waren, als heute. Wer einmal Jane Austen gelesen hat, der weiß wovon ich spreche.
So waren der Handlungsverlauf viel zu offensichtlich und vorhersehbar um wirklich spannend zu sein. Robert möchte man, für manche seiner Gedanken Frauen gegenüber am liebsten an die Gurgel gehen und auch für seine manchmal wirklichen dummen Einfälle, dennoch ist er ein spannender Protagonist und überaus liebenswert. Lady Audley, seine Gegenspielerin verhält sich mitunter auch nicht besonders brillant, doch steht ihm bis zum Ende hin eigentlich in nichts nach. Sie weiß die Männerwelt mit ihrer Schönheit zu bezirzen und dann mit diesem Einfluss richtig umzugehen. Das Zwischenmenschliche steht hier im besonderen Vordergrund. Die Beziehung zwischen den einzelnen Familienmitgliedern, sowie Standes übergreifend zwischen Mrs. Audley und ihrer Magd. Dabei steht die Frage im Vordergrund, was einen Menschen zu dem werden lässt, was er ist.
Zum Ende hin hat mich das Buch dann doch gefesselt, da ich wissen wollte, wie es nun tatsächlich ausgeht. Außerdem wollte auch ich wissen, was der Antrieb sein könnte ,mehrere Morde zu begehen.

Doch hätte ich mich natürlich niemals für dieses Buch beworben, wenn ich einfach nur ein Krimi lesen wollte. Das Geheimnis dieses Buches liegt an dem Schreibstil. Man fühlt sich sofort in die viktorianische Zeit zurück versetzt. Man kann das geheimnisvolle Audley Court mit seiner dummen Uhr vor sich sehen und das rauschen der langen Röcke hören, wenn man sich in dieses Buch vertieft. Es zeigt die positiven Seiten jener Zeit genauso wie es die negativen Aspekte darstellt, weshalb es wirklich ein außerordentlicher Krimi ist. Es ist eine Freude, dass solche Klassiker wieder mehr in den Bücherregalen zu finden sind.


Fazit:

Ich als begeisterte Jane Austen Leserin, habe mich schnell für dieses Buch begeistern können. Wenn man auf der Suche nach einem Krimi ist, sollte man jedoch einen Bogen um dieses Buch machen. Es ist und bleibt ein Klassiker aus dem 19. Jahrhundert und ist auch dementsprechend nicht so einfach zu lesen. Wie mein Freund so treffend gesagt hat: ,,Das wäre kein Buch nach dem ich greifen würde.“ Ich empfehle es aber dennoch jedem, da es nun mal ein Klassiker ist und wir die Übersetzung jener fördern sollten.
Für jeden der ein Faible für diese Zeit hat, sollte sich das Buch allerdings wirklich zu Gemüte führen. Es ist wunderschön geschrieben und wirklich eine echte Perle.

Mary Elizabeth Braddon

Mary Elisabeth Braddon (1837–1915) gilt als erste viktorianische Bestsellerautorin. Kritiker wie Charles Dickens oder Thomas Hardy nannten ihre Werke „brillant, geistreich und lebendig“. Sie schrieb über 80 Romane. Ihre Themen waren vorwiegend Kriminal- und Gespenstergeschichten, auch Gesellschafts- und Abenteuererzählungen entstammten ihrer Feder. Darin thematisierte sie auch gesellschaftlich heikle Themen wie Bigamie, Ehebruch, Abtreibung. Ihrem enormen Erfolg zum Trotz ist sie heute nahezu vergessen.


Für all jene, deren Interesse ich wecken konnte, dieses Buch könnt ihr hier  erwerben.
Ich möchte mich ganz lieb bei bloggdeinbuch.de und bei dem Dryas Verlag bedanken, dass sie mit diesen außergewöhnlichen Krimi zur Verfügung gestellt haben.

 Copyright © Julia

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