Donnerstag, 28. November 2013

Warum diese Serie so süchtig macht

Viele meiner Freunde, die unverständlicherweise keine Ahnung von dieser Serie haben, fragen mich oft kopfschüttelnd: Wie kannst du nur so begeistert sein von einer SERIE? 
Dann bin meist ich die, die den Kopf schüttelt. 
Wie kommen die Leute nur darauf, dass dies NUR eine Serie wäre? 
Wenn ich dies dann versuche mit Worten wie Timelord, Tardis, Weltall, Zeitreise und Companions zu erklären, schauen mich die Leute nur noch verwirrter an. Kennt ihr das auch? Hier möchte ich einmal ganz klar und verständlich erklären woran es liegen könnte, dass Doctor Who solch eine riesige Fangemeinde hat, die stetig wächst.Dabei versuche ich nicht die Serie aufzuschlüsseln, sondern zähle nur einmal auf, woran es meiner Meinung nach liegt. Falls ihr anderer Meinung seid, so bitte ich darum, mir dies zu sagen. 
Ich liebe Diskussion über Doctor Who!

Wichtig ist, während ihr dieses liest folgendes Lied ganz laut in Dauerschleife zu hören ;) Das gibt dem ganzen Text eine völlig neue Qualität und ihr erfahrt, was ich höre, während ich dies für euch zusammentippe. 

 


Beginnen werde ich mit meiner Erfahrung:

Es ist erst ein dreiviertel Jahr her (meine Liebe kam schnell und heftig) als ich gelangweilt vor meinem Computer saß und überlegte was ich nun machen soll. 
Sherlock hatte Pause, Once upon a Time hat mal wieder eine seiner langen Unterbrechungen und ich hatte nichts zu schauen. Da ich mit dem Internet arbeite, bin ich schon häufiger über Doctor Who gestolpert, also dachte ich mir, na schauen wir mal, was es damit auf sich hat. 
Das war zugleich die beste und schlimmste Entscheidung meines Lebens ;) 
Bei der ersten Folge dachte ich mir noch, dass ist ja ganz witzig. Ich fand Rose sofort genial und mag sie noch immer sehr gerne, doch in dem Moment als der Doctor ihre Hand nahm und sagte: ,,Run", tja, da hatte mich die Serie.  

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Also habe ich mich entschieden, die zweite gleich hinterher zu schieben, welche sogar ziemlich gut war. Dann kam die Dritte ( die leider sehr abschreckend wirken kann) und dann die Vierte. Da war ich voll und ganz drin. Besonders Empty Child und The Doctor Dances sind Folgen, die man nicht so schnell wieder vergisst. Die erste Staffel habe ich innerhalb von 3 Tagen geschaut und dann kam David Tenannt und spätestens da waren jegliche Zweifel vernichtet und ich war absolut gefesselt. 
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Doch woran liegt diese Begeisterung? Woran liegt es, dass es eine Serie schafft die Menschen 50 Jahre lang, auf 798 Folgen in 33 Staffeln, mehrere Spin-off-Serien und einigen Filmen aufgeteilt, hinter den Fernseher/ Computer zu bannen und aufgeregt auf die nächste Folge zu bangen? 


Fangen wir erstmal mit dem Doctor selbst an, ein Held den man einfach lieben muss. Kein typischer Draufgänger, kein muskelbepackter Kämpfer und kein schießwütiger Frauenheld, sondern ein Mann der vollkommen allein (wenigstens seit den neuen Folgen) durch Raum und Zeit reist und versucht Gutes zu tun.

“When they made this particular hero, they didn’t give him a gun, they gave him a screwdriver to fix things. They didn’t give him a tank or a warship or an x-wing fighter, they gave him a call box from which you can call for help. And the didn’t give him a superpower or pointy ears or a heat ray, they gave him an extra heart. They gave him two hearts.
 And that’s an extraordinary thing; there will never come a time when we don’t need a hero like the doctor.”
- Steven Moffat
 
Ein weiterer Aspekt ist natürlich das Genre selbst, denn obwohl sie als Science Fiction / Abenteuerserie deklariert wird, ist sie natürlich viel mehr. Während die alten Folgen sich eher auf die Reise und die Abenteuer beschränkten, entwickelten sich andere Themen bei den neuen Folgen heraus. In den alten Folgen war der Doctor ein Reisender, der die Welten bereiste und dabei unfreiwillig in ein Abenteuer hineingezogen wurde.
 
Diese Welten und seine Abenteuer haben die Zuschauer schnell in ihren Bann gezogen.

 In den neuen Folgen wurde aus dem Reisenden eher ein Einmischer, der offensiver versuchte Welten (besonders die Erde) zu retten. Außerdem kamen seit dem neue Aspekte hinzu, die in den alten Folgen eher vernachlässigt wurden. 

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So spielt die Liebe, in Form von Rose und dem zehnten Doctor, Amy und Rory oder der elfte Doctor und River Song eine wichtigere Rolle. Es kommen weitere Horrorelemente hinzu, da es heutzutage schwieriger ist, die Zuschauer zu ängstigen. Es kommen politische, sexuelle und moralische Fragen hinzu, die den Zuschauer auch zum Nachdenken anregen sollen.





Die Serie entwickelt sich mit seinen Zuschauern und erfindet sich wie der Doctor über die Jahre hinweg stets neu. Wie jeder neue Doctor der Serie seinen eigenen Stempel aufdrückt, so tat dies auch jeder neue Autor, neue Direktor oder Produzent. Dabei wurde sie jedoch nie zu übertrieben oder so unlogisch, dass man sie sich nicht mehr antun konnte, wie es andere Serien irgendwann werden. (Beispiel: Lost)
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Während all den Jahren blieben aber die wichtigsten Elemente immer gleich. Dies wäre zum einen die Tardis, die so zum ikonenhaften Symbol für die ganze Serie wurde. Selbst wenn man nie etwas von Doctor Who gehört hätte, die blaue Notrufzelle erkennt man meist trotzdem. Genauso, wie die Daleks, die man, durch ihre einfache und doch einprägsame Form, niemals wieder vergisst. 
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Außerdem ist dies die einzige Serie die es schafft sowohl Fez (Sucht mal Fez bei Amazon und schaut was dabei herauskommt), als auch Bowties gesellschaftfähig zu machen ;) 

Darüber hinaus beantwortet die Serie die Frage, die sich jeder Mensch stellt: Ob es draußen im Weltall intelligentes Leben gibt,  mit einem lauten Ja und spielt mit unseren Vorstellungen dieser anderen Wesen. Dabei hauen die Macher keine standatisierten Aliens heraus, sondern entdeckt immer neue, die schrecklich sind als ihre Vorgänger. Welche andere Serie käme auf die Idee, steinernde Statuen uns als Aliens zu verkaufen oder intelligenten Schnee der sich in böse Schneemänner verwandelt?  

Aber mal ehrlich, wer von euch kann einfach so an einem steinernden Engel vorbeigehen ohne ihn im Auge zu behalten,  in eine leere Bibliothek gehen ohne seinen Schatten zu zählen oder einen Riss in der Wand ignorieren? 
Genauso wie mit unseren Ängsten spielt die Serie mit dem Wunsch diese fremden Welten zu erforschen, neue Dinge kennen zu lernen und seiner eigenen Welt ein Stück zu entfliehen. Welcher kleine (oder nicht ganz so kleine) Junge wäre nicht gerne der Doctor und könnte durch Zeit und Raum reisen, gegen Monster kämpfen, ganze Welten retten und dabei immer so verdammt cool aussehen ;) Und welches Mädchen warten insgeheim nicht auf den ,,raggedy Man"  in der blauen Box ;)


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Wenn die Serie so toll ist (und das ist sie) wie kann es sein, dass sie bei uns einfach nicht so Recht ankommen will und so viele sie immernoch nicht kennen? 
Die deutschen Fernsehsender haben es einige Male, eher halbeherzig versucht, doch nur mit mäßigen bis gar keinen Erfolg. 
Dies liegt zum einen an dem Problem der Übersetzung, denn alleine die wichtigste Phrase ,,Doctor Who?“ klingt im Deutschen einfach merkwürdig: ,,Doktor wer?“ 
Auch sonst hat das deutsche Fernsehen nie an den Erfolg dieser Serie geglaubt, obwohl sie doch in anderen Ländern so gut funktioniert und andere funktionierende Serien immer wieder auf diese anspielen (The Big Bang Theory, Simpson, Castle, Futurama, Leverage.......) 

Doch spätestens seit dem Spezial am 23.11. in 95 Ländern gleichzeitig gespielt wurde und in Deutschland in 60 vollbesetzte Kinos 234.000 Euro einspielte, sollte diese Frage doch beantwortet sein.
In diesem Sinne: GERONIMO! 





Was denkt ihr, woran liegt der Zauber von Doctor Who? Warum schaut ihr die Serie? Was sind eure Erfahrungen damit? Wie seit ihr dazu gekommen?

 Copyright © Julia

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