Freitag, 24. Januar 2014

Megapolis

Megapolis ist der dritte Roman von Thomas Elbel, doch eigentlich ist es sein erster, der jedoch vom dem Verlag abgelehnt wurde, da es nicht in das Verlagskonzept passte. 
Zum Glück hat sich der Autor aber nicht davon abhalten lassen und hat Megapolis, nach dem Erfolg seiner anderen beiden Romane, selbst veröffentlicht. So können wir doch noch in den Genuss dieses Buches kommen und, das nehme ich schon mal vorweg, das solltet ihr euch nicht entgehen lassen.


Thomas Elbel
476 Seiten
Amazon Media EU S.à r.l.



Beschreibung: 

 

Eine Geschichte von Tod, Liebe und Verrat in einer fernen Welt.

Ende des 21. Jahrhunderts ist die Erde durch einen nuklearen Holocaust weitgehend zerstört. Die Menschheit bereitet ihren Exodus auf den Mars vor, wo die Novaten, künstliche Menschen, als Arbeitssklaven eine gigantische Stadt im Krater eines Vulkans errichten. Doch dann revoltieren die Novaten gegen das grausame Joch der menschlichen Herrschaft. Die wenigen überlebenden Menschen gehen in den Untergrund. Der Novat Seth ist Mitglied der Jäger, deren Auftrag es ist, die letzten Menschen aufzuspüren und zur Strecke zu bringen. Als er im Zuge dieser Jagd auf Tessa, die schöne Anführerin einer menschlichen Terrorgruppe, trifft, glaubt sie, in ihm den Sohn des irdischen Gründers der Marskolonie zu erkennen.
Seth muss sich die Frage stellen, ob sein ganzes Leben auf einer Lüge gründet. -Amazon




Inhalt:

 

Die Geschichte spielt auf dem Mars, einige Jahre nach dem Aufstand der Novaten und der fast vollständigen Vernichtung der Menschen. Als Hauptperson wird zunächst Seth eingeführt, der ein Menschenjäger ist, der aber immer mehr Zweifel an seiner Arbeit hegt. Dies liegt zum einen an der scheinbaren Sinnlosigkeit seiner Aufgabe, denn je mehr Menschen getötet werden, umso mehr scheinen aufzutauchen und das merkwürdige Verhalten seiner Vorgesetzten. Seth ist ein spannender Charakter, besonders, nachdem er auf Tessa getroffen ist und plötzlich seine ganze Existenz in Frage stellen muss, entwickelt er sich zu einer sehr spannenden und tiefgehenden Person. Es ist faszinierend ihm bei dieser Reise zu sich selbst zu begleiten. Diese hat der Autor wirklich grandios und mitreißend dargestellt. Tessa steht auf der Gegenseite. Sie ist einer der Menschen, die nach dem Aufbau der Stadt mit ihrem kleinen Bruder auf den Mars gekommen ist und eine der wenigen Überlebenden der Revolte. Tessa ist eine dieser coolen Frauen, die man gerne noch häufiger in Büchern auffinden würde. Nachdem sie ihre Liebe verloren hatte, gibt sie nicht auf, sondern kämpft , für ihren kleinen Bruder, für das Leben und für eine bessere Welt. Sie ist die Anführerin der Rebellen, doch auch sie fühlt sich immer unwohler mit ihrer Rolle. Noch immer hofft sie auf eine friedliche Lösung, doch die restlichen Rebellen sinnen auf Rache.
Die Personen in diesem Buch haben mir alle sehr gut gefallen. Es wird bis zum Ende nicht klar, wer eigentlich der Böse oder der Gute ist. Es gibt kein schwarz und weiß, sondern nur verschwischte Abstufungen von grau. Selbst die Novaten sind keine gefühlskalten Roboter, sondern fühlende Wesen, was die Problematik in der Geschichte nur noch hervorhebt und nachvollziehen lässt, warum sie sich gegen die Menschen aufgelehnt haben.
Die Handlung ist fesselnd und spannend erzählt. Sie ist tempo- und actionreich und es passiert so viel, dass man kaum zum Luftholen kommt. Es werden immer neue Wendungen und Haken geschlagen, so dass man sich nie sicher sein kann, was in den folgenden Seiten noch geschieht. Wenn man denkt, dass man jetzt alles verstanden hat, wird man doch wieder überrascht.
Der Schreibstil ist angenehm, schnell und flüssig zu lesen, außerdem ist es stilistisch wirklich schön geschrieben. Der Autor hat es geschafft, diese fantastische Welt auf dem Mars bildlich in meinem Kopf zu konstruieren und mich in diese Welt zu ziehen.


Fazit: 

 

Eigentlich bin ich kein großer Fan von Dystropien oder Science Fiction, doch dieses Buch, wie man an dem vorangegangenen Text vielleicht schon merken konnte, hat mich absolut begeistert. Die Geschichte ist eine gelungene Mischung aus Abenteuer, Krimi, wovon ich dagegen ein sehr großer Fan bin und Science Fiction, wobei die ersten beide Aspekte sogar überwiegen. Sie ist ein guter Kontrast zu den momentan vorherrschenden Dystropien, was mir persönlich sehr gut gefällt. Wieso sollte man mit dem Strom schwimmen, wenn man stattdessen so etwas tolles produzieren kann. Ich habe das Buch in kürzester Zeit durchgelesen, da es mich einfach nicht mehr losgelassen hatte. Es ist selten, dass ich an einem Buch keinerlei Kritikpunkte habe und selbst beim ausgiebigen Nachdenken, will mir einfach keiner einfallen. Von mir bekommt dieses Buch eine unbedingte Kaufempfehlung, besonders da der Preis für ein so professionelles Indiebuch noch immer unschlagbar ist.

 Copyright © Julia

1 Kommentar:

  1. Ich bin ein großer Dystopie-Fan und eigentlich lese ich auch ab und an mal gerne ein wenig SciFi. Habe ich nur schon ewig nicht mehr getan. Deshalb klingt dieses Buch hier eigentlich nach genau dem Richtigen für mich :-)

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