Montag, 31. März 2014

Der Hof

Simon Beckett 

Gebundene Ausgabe: 464 Seiten 
Verlag: Wunderlich (1. Februar 2014)

Beschreibung: 

 

Ein abgelegener, heruntergekommener Hof in Südfrankreich. Es ist brütend heiß. Fliegen um schwirren die grunzenden, halbwilden Schweine, die im Dreck nach Futter stöbern. In der baufälligen Scheune liegt der junge Engländer Sean mit einem zerfetzten Fuß. Auf der Flucht vor der Polizei ist er in eine rostige Eisenfalle getreten, aufgestellt von Arnaud, dem Besitzer des Hofs, einem Eigenbrötler, der keine Fremden auf seinem Besitz duldet. Sean darf dennoch bleiben – wenn er mithilft, die maroden alten Wände neu zu mauern. Er nimmt das Angebot an, denn eine Rückkehr nach England kann er nicht riskieren – und auch wegen Arnauds Tochter Mathilde, die ihn so hingebungsvoll pflegt. Aber deren verführerische kleine Schwester ist völlig unberechenbar, ebenso wie der tyrannische Arnaud. Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht, und Sean will es herausfinden. Doch die Arnauds haben ihre Geheimnisse, und der Alte setzt alles daran, dass sie niemals ans Licht kommen … Amazon

Inhalt:

 

Dieses Buch erzählt die Geschichte von Sean, der in alle Falle tritt und dadurch auf den abgeschiedenen Hof in Südfrankreich landet, auf dem es eindeutig nicht mit rechten Dingen zu geht. 
Sean ist nur ein Name. Selten habe ich einen so flachen, nichtssagenden Charakter gesehen. Man wird nie mit ihm warm oder kann sich auch nur annähernd mit ihm identifizieren. Er bleibt während des ganzen Buches nur ein Name. Eine leere Hülle ohne Bedeutung. Die anderen Figuren haben dagegen mehr Tiefe. Besonders zum Ende hin offenbaren diese ihr volles Potenzial. Vor allem Mathilda hat mir sehr gut gefallen. Sie ist ein starker Charakter, wohl die stärkste Person im ganzen Buch. Sie bildete einen spannenden Kontrast zu Seans Persönlichkeit. 
Die Handlung ist noch schneller erzählt, denn eigentlich passiert während des ganzen Buches nichts. Es werden nur Seans langsamer Heilungsprozess und die Landschaft beschrieben. Das einzig interessante während der eintönigen Beschreibung des monotonen Tagesablaufs ist die von Seite zu Seite sich zuspitzende Darstellung der Beziehungen der einzelnen Figuren. Selbst die spannenden Momente und Höhepunkte lösen sich aber sehr schnell wieder auf und hinterlassen einen fahlen Beigeschmack.
Der Schreibstil ist gewohnt gut und Simon Beckett schafft es eine unglaublich eindrucksvolle Atmosphäre zu schaffen. Dies ist wohl der einzige Pluspunkt für diesen Roman. Er schafft es die Einsamkeit dieses Hofes zwischen den Seiten zum Leben zu erwecken und den Leser auf diesen zu entführen. Besonders die Beschreibungen der Sonnenuntergänge sind so gut getroffen, dass man ihn beinahe vor sich sehen kann. Nur dies hat mich dazu bewogen, dass Buch nicht weg zu legen, obwohl ich einige Male tatsächlich kurz davor stand.
Das Ende war weniger überraschend und schockiert, als der Autor wahrscheinlich geplant hatte. Ich selbst war sogar richtig enttäuscht von der Auflösung. 
 

Fazit:

 

Ich habe dieses Buch gekauft, da ich ein großer Fan von Simon Beckett bin und seine David Hunter Reihe wirklich liebe. Wichtig ist schon vorher zu wissen, dass dies kein Thriller ist. Es ist zu keiner Zeit wirklich spannend oder nervenaufreibend. Auch das Ende ist wenig überraschend. Atmosphärisch ist dieses Buch wirklich gelungen und wer solche Bücher zu schätzen weiß, für den ist es sicher ein guter Kauf, doch mich konnte es wirklich nicht fesseln und ich war froh, als ich es dann tatsächlich zu Ende gelesen hatte. 

  Copyright © Julia

 

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