Dienstag, 13. Mai 2014

Schattenmädchen


Laila El Omari
 320 Seiten
Coppenrath, F; Auflage: 1 (Februar 2014)


Dank bloggdeinbuch.de und dem Coppenrath Verlag kann ich euch heute ein wirklich schönes Buch vorstellen, welches sich um eine Familien auf Ceylon dreht, deren dunkles Familiengeheimnis droht ans Licht zu kommen.

 Beschreibung:

 

Das Leben muss mehr zu bieten haben als langweilige Tanzveranstaltungen, die Vermählung mit einem wohlhabenden Teehändler und gelegentliche Ausflüge in die nächste Kleinstadt, da ist sich Maya sicher! Gut behütet und gelangweilt wächst die 16-Jährige auf den Teeplantagen Ceylons auf - bis im Frühjahr 1895 alles, was sie zu kennen glaubt, auseinanderzubrechen droht. Plötzlich kommt sie einem dunklen Familiengeheimnis auf die Spur, das mit dem mysteriösen Verschwinden ihrer Tante vor vielen Jahren in Zusammenhang steht. Und auch ihre Großmutter sieht Maya mit einem Mal mit ganz anderen Augen. Als dann auch noch der charismatische und gut aussehende Engländer Adrian in ihr Leben tritt, steht Mayas Gefühlswelt endgültig Kopf … Amazon

Inhalt: 

 

Im Mittelpunkt dieser Geschichte stehen die 16-jährige Maya und der etwas ältere Adrian. Maya ist ein sympathisches, jedoch auch sehr eintöniges Mädchen. Richtig warm bin ich nicht mit ihr geworden, was auch an ihrer eher blassen Darstellung lag. Obwohl die Geschichte die meiste Zeit aus ihrer Perspektive dargestellt wurde, bekommt man keinen Zugang zu ihren Gefühlen und gerade zum Ende hin, konnte ich ihre Handlungen gar nicht mehr nachvollziehen. Ähnlich liegt es bei Adrian, obwohl dieser viele spannende Facetten besitzt, die man bei anderen männlichen Nebenfiguren in anderen Büchern vermisst. Nichtsdestotrotz bleibt er sehr oberflächlich. Leider wird man von beiden nicht wirklich eingenommen. Auch die anderen Personen, gerade Mayas Großmutter und ihre Mutter könnten geradewegs aus Downton Abbey gekommen sein, so klischeehaft ist ihre Darstellung. Viel einnehmender fand ich Mayas große Schwester Irene, die einen viel stilleren Charakter besitzt, wodurch sie viel rätselhafter wirkt und deren Geheimnis viel spannender war, als das der anderen Personen.

Die Geschichte dagegen ist wirklich extrem spannend. Die Geschehnisse und Handlungsstränge sind gut und sinnvoll aufgebaut. Man fiebert mit Maya mit und überlegt selbst, welches dunkle Familiengeheimnis nur dahinter stecken kann. Jedes Detail ,das sie entdecken, führt einen tiefer in die Vergangenheit. Außerdem hat die Autorin einen wirklich angenehmen und einnehmenden Schreibstil, der einen tief in das Buch eintauchen lässt. Sie lässt Ceylon und die Teeplantagen auf denen Maya lebt vor dem geistigen Auge erscheinen. Man kann beinahe die nassen Teepflanzen nach dem Regen riechen. Die Beschreibungen sind so passend und detailliert, dass man einen wirklich schönen Eindruck von der Zeit bekommt, von den Familienverhältnissen, der Lebensweise und der Position der Frau. Man kann sich richtig in das Leben dieser Familie hineinversetzen, was mir sehr gut gefallen hat. So fliegen die Seiten auch nur so dahin.

Generell würde ich jedoch sagen, dass dieses Buch zu kurz ist. Es hätte ruhig noch 100 Seiten mehr vertragen können, um einerseits tiefer in Mayas Gefühlswelt eindringen zu können, aber auch um die Suche und um das Geheimnis weiter zuspitzen zu können. Gerade zum Ende hin werden die unterschiedlichen Stränge und Probleme doch etwas schnell aufgeklärt, was, trotz der wirklich grandiosen Auflösung, einen faden Beigeschmack hinterlässt. Dies hätte ruhig noch etwas detailreicher ausgeschmückt werden können.
 

Fazit:

 

Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen, obwohl ich sonst kein großer Leser von historischen Romanen bin. Die Geschichte ist spannend aufgebaut und hat ein wirklich gutes und plausibles Ende. Leider bleiben die Hauptpersonen doch recht blass, doch die wunderschöne Darstellung von Ceylon und der damaligen Zeit machen dieses Manko wieder wett. Ich kann dieses Buch doch guten Gewissens jedem weiterempfehlen, auch an jene, die sonst zu alt für Jugendbücher sind.


 Copyright © Julia

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