Montag, 19. Mai 2014

Sterben kann ich morgen noch

    Was würdest du mit dem Rest deines Lebens tun,
    wenn das Ende plötzlich nahe ist?

       
      Alfred Wallon
      166 Seiten
      dotbooks Verlag; Auflage: 1 (24. März 2014)


    Beschreibung 

     

    „Zuerst will ich von dir wissen, ob ich mich auf dich verlassen kann. Du hast eines meiner Bücher gelesen, Mike. Also müsstest du doch begriffen haben, wie wichtig es mir ist, am Ende meines Lebens noch einmal etwas Sinnvolles zu tun. Nach dem Mist der letzten Jahre ist das das Einzige, das ich noch erleben möchte. Sterben kann ich morgen noch.“

    Im Altenheim „Sunset Valley’s Senior Rest“ könnte Ruhe und Frieden herrschen – gäbe es da nicht Frank Logan: Der knurrige 70-jährige Schriftsteller gilt als Schrecken des Pflegepersonals. Nur zum schüchternen Michael fasst er Vertrauen und bittet ihn um Hilfe: Er will ein letztes Mal an den Schauplatz seines wichtigsten Romans zurückkehren. Bevor Michael recht weiß, wie ihm geschieht, packt ihn eine nie gekannte Abenteuerlust. Wenig später findet er sich in einem klapprigen Auto auf dem Highway wieder. Unterwegs lernen die ungleichen Reisegefährten eine schöne Anhalterin kennen. Michael ist sofort bis über beide Ohren in Sally verliebt. Noch weiß er nicht, dass sie gerade erst ihren Freund verlassen hat. Dass sie ihn um 20.000 Dollar erleichtert hat. Und dass ihr deswegen zwei zu allem entschlossene Killer auf den Fersen sind …

    Humorvoll und melancholisch, abenteuerlich und berührend: Die Geschichte eines Mannes, der keine Zeit zu verlieren hat.

    Jetzt als eBook: „Sterben kann ich morgen noch“ von Alfred Wallon. dotbooks – der eBook-Verlag.

     

    Inhalt:

     

    Für mich ist es nicht einfach, eine Rezension für dieses Buch zu verfassen, deshalb hat das auch etwas länger gedauert, da ich das ganze Buch sehr schwierig fand. Ich habe mich bei bloggdeinbuch.de dafür beworben, da ich die Beschreibung und vor allem das Cover sehr ansprechend fand. Ich hatte gehofft eine lustige und emotionale Geschichte, ähnlich wie der Hundertjährige der aus dem Fenster stieg und verschwand zu lesen. Jedoch ist dieses Buch ganz anders.
    Aber beginne ich von Vorne und somit auch mit meinem größten Kritikpunkt: Die Personen. Selten habe ich eine Figur in einem Buch erlebt, der mich weniger interessierte als Michael / Mike. Er wird auf den ersten Seiten vorgestellt, jedoch so emotionslos und langweilig, dass man diese Einführung auch hätte sein lassen können. Auch im Verlauf des Buches wurde ich nicht warm mit ihm. Mit dem Auftauchen Sallys wurde dies auch nicht besser. Obwohl sie doch ganz cool und lustig ist, nimmt man ihr und Michael die plötzliche Verliebtheit einfach nicht ab. Weshalb dieser Handlungsstrang auch vollkommen uninteressant für mich war.
    Frank Logan jedoch bildete den genauen Gegensatz zu Sally und Michael. Er war eine unglaublich spannende Persönlichkeit. Er ist schwer krank und möchte seinen letzten Wunsch erfüllen, immer mit der Angst, dass er sein Ziel vielleicht nicht mehr erreichen kann. Er ist zickig, anstrengend, wütend und gleichzeitig unglaublich liebenswert und bewunderungswürdig.
    Die Geschichte selbst war sehr interessant und spannend. Logan trägt die Geschichte mit seiner tödlichen Krankheit, aber auch die anderen Handlungsstränge waren sehr gut erzählt. Zwar kam zwischenzeitlich immer mal wieder kleine Durststrecken auf, in denen nicht viel passierte, aber im Großen und Ganzen, insbesondere zum Ende hin, ist dies ein wirklich mitreißender Roman.
    Leider ist dies ein viel zu ernstes Buch. Der Humor fehlt vollkommen. Nun kann man sagen, dass dies nun einmal ein sehr ernstes Thema behandelt, jedoch hätte es dem Roman keineswegs geschadet, wenn es zwischenzeitlich mehr zum Schmunzeln gegeben hätte. Frank Logans Figur ist so exzentrisch angelegt, dass es durchaus zu ihm und somit zum ganzen Buch gepasst hätte. Dies hätte dann auch über einige eher schlechte Passagen hinweggeholfen.
    Ich hätte mir persönlich außerdem gewünscht, dass man noch mehr über die Geschichte Amerikas und der Indianer lernt. Vieles wurde angerissen oder angedeutet, aber nicht weiter ausgeführt. Das fand ich schade, da ich als Laie, eigentlich überhaupt kein Wissen über die verschiedenen Ereignisse der amerikanischen Geschichte. Darüber dann nachzuforschen ist lästig und stört den Lesefluss.

    Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, aber nachdem man sich daran gewöhnt hatte, durchaus angenehm. Er ist sehr distanziert und wirkt dadurch leider auch emotionslos. Dennoch und dies hat mich persönlich sehr überrascht, war ich am Ende dann doch sehr berührt und habe auch geweint.

     

    Fazit:


    Zu Beginn des Buches war ich nicht überzeugt, da der Schreibstil mir zu kalt und distanziert war und ich die Hauptperson von Anfang an nicht mochte. Diese Kombination bringt mich normalerweise dazu, ein Buch wegzulegen. Als jedoch Frank Logan auftauchte, dessen Figur einfach so gut herausgearbeitet und spannend war, musste ich es einfach weiterlesen. Ich habe mich nie sonderlich für Amerika interessiert und das wird dieses Buch nicht ändern, dennoch fand ich, es als Roadtrip eines sterbenden Mannes bemerkenswert. Der Autor schafft es diesen schrulligen Mann so darzustellen, dass man ihn mag, man jedoch nicht weiß warum. Genauso wie es auch Michael erging. Für Menschen, die gerne Western lesen und sich mit Amerika und deren dessen Geschichte auseinandergesetzt haben oder wollen, ist dieses Buch wärmstens zu empfehlen.
    Allen anderen würde ich es allerdings nicht empfehlen.

    Ich bedanke mich mich bei bloggdeinbuch.de und dotbooks für dieses besondere Erlebnis. 
     Copyright © Julia


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