Montag, 29. September 2014

Das Labyrinth jagt dich - Das Labyrinth ist ohne Gnade


 
Hallo meine Lieben! 

Heute folgt endlich eine oder besser gesagt gleich zwei Rezensionen. 
Denn ich habe mich entschieden gleich die beide letzten Bände der Labyrinth-Trilogie (das erste hatte ich bereits vorgestellt) zusammen zu rezensieren. Dies hat verschiedene, zum Teil praktische Gründe. So muss (!) man den ersten Band gelesen ahben, um diese Rezension zu verstehen, nachvollziehen zu können und keinen Spoiler zu haben. Falls also jemand den ersten Band Das Labyrinth erwacht noch nicht gelesen haben, hier stoppen und es entweder tun oder die Rezension dazu lesen.
Für alle, die den ersten und/ oder bereits den zweiten gelesen haben, denen wünsche ich viel Spaß mit dieser etwas länger werdenden Rezension.

Das Labyrinth jagt dich

 



Rainer Wekwerth

352 Seiten
Arena (August 2013) 

 

Beschreibung:

 

Fünf Jugendliche. Sie haben gekämpft, sich gequält und zwei Welten durchquert, um die rettenden Tore zu erreichen. Und wieder stellt sie das Labyrinth vor unmenschliche Herausforderungen, denn auch in der neuen Welt ist nichts, wie sie es kannten. Sie sind allein mit ihrer Vergangenheit, ihren Ängsten, ihren Albträumen. Neue Gefahren erwarten sie, aber letztendlich entpuppt sich etwas Unerwartetes als ihr größtes Hindernis: die Liebe. Jeder von ihnen mag bereit sein, durch die Hölle zu gehen, doch wer würde das eigene Leben für seine Liebe opfern?- Amazon

 

Inhalt: 

 

Die Gruppe schrumpft langsam zusammen und so sind nur noch fünf der Jugendlichen am Ende des ersten Bandes durch die Tore in die neue, nicht minder angsteinflößende Welt getreten. Diesmal landen sie in einer vollkommen sterilen Umgebung, bestehend aus weißen, sich bewegenden Wänden, langen Gängen und mathematischen Regeln und einer sehr vertraut erscheinenden, sehr lebhafte und vor allem gefährlichen Stadt. Dabei müssen sie sich nicht nur den unterschiedlichsten Gefahren stellen und geraten körperlich an ihre Grenzen, sondern werden auch mit ihren eigenen Ängsten konfrontiert. Außerdem tauchen Todgeglaubte wieder auf und alte Erinnerungen werden langsam wieder geweckt. Beziehungen und Probleme, die sich im ersten Band bereits angebahnt haben, werden konkretisiert und führen immer mehr zu Problemen. Doch über allem steht noch immer die Frage, was das Labyrinth überhaupt ist und warum sie dort sind.
Umso weniger Personen als Protagonisten übrig bleiben, umso intensiver wird sich natürlich mit ihnen beschäftigt. So erfährt man immer mehr über Marys Missbrauchvergangenheit, Leóns Gangmitgliedschaft und Mord, über Jebs Mutter und über das Attentat an Mischas Vater. Das alles ist äußerst spannend aufgebaut, genauso wie die Welten an sich auch. Einige Sachen, die im ersten Band falsch gemacht wurde, besonders, was die Charakterdarstellung anging, wurde hier besser gemacht. Die Figuren wirken sympathischer, menschlicher und nachvollziehbarer. Außerdem machen sie eine, in einigen Fällen etwas schnelle, persönliche Wandlung durch, die sie durchaus sympathischer wirken ließ. Während Mary an den Problemen wächst und immer stärker und mutiger wird, verändert sich León durch seine Zuneigung für diese. Micha dagegen, der Gefühle für León hegt, fühlt sich durch dieses Viererteam mehr und mehr wie ein Außenseiter und, während er im ersten Band noch voller Freundlichkeit und Kameradschaft war, verbittert dadurch und wird zum rücksichtslosen Einzelkämpfer. Dagegen rücken Jenna und Jeb, die im ersten Teil doch eine sehr zentrale Rolle spielten an Bedeutung, womit ich jedoch keine Probleme hatte.
Auch der Aufbau der Welten und die Detailliebe mit welche diese konstruiert wurden sprechen für dieses Buch. Während die Jugendlichen im ersten Teil durch Wüste, Dschungel und einer Eisstadt kämpfen mussten, landen sie hier in einem wirklichen, weißen Labyrinth und einer Stadt, die Los Angeles sehr stark ähnelt.
Die Story geht genauso spannend weiter, wie der letzte Band aufgehört hatte und verliert diese auch nicht, obwohl der Fokus ganz klar, auf der Charakterentwicklung der Figuren liegt.
Der Schreibstil ist, trotz einiger Wiederholungen und, damit es auch der letzte Leser versteht, Erklärungen spannend, gut zu lesen und eingängig. Das Buch ist genauso fesselnd, wie der erste Band, hat jedoch einige kleine grammatikalische und Rechtschreibfehler, die jedoch nicht stören.

 

Fazit:

 

Wir wissen ja, dass der zweite Teil einer Trilogie immer einige Probleme bereithält und oft enttäuschend daherkommt (Letztes Beispiel: Silber) Dies ist jedoch ein überraschend guter zweiter Band. Wer den ersten Teil der Trilogie gefallen hatte, dem wird das zweite Band ebenfalls zusagen. Die Personen werden konkretisiert und die eigenen Gefühle gegenüber einer Figuren werden sowohl ins Positive als auch ins Negative verstärkt. So fand ich persönlich León einfach großartig und habe (Achtung Spoiler!!) am Ende sogar geweint, dagegen fand ich Jenna, die ich im ersten Band schon echt anstrengend fand, noch deutlich nerviger. Natürlich ist das vom Autor auch so gewollte, da man sich in die Figuren hineinfühlen kann, um dann mit ihnen zu trauern, denn egal was passiert, am Ende kann schließlich nur einer übrig bleiben. 




Und nun, ohne große Pause, folgt die Rezension zum dritten und letzten Teil dieser Reihe. 

Das Labyrinth ist ohne Gnade



Rainer Wekwerth

344 Seiten
Arena (Juli 2014)


Beschreibung: 

 

Sie sind nur noch zu dritt und sie sind geschwächt. Aber sie wollen überleben - um jeden Preis. Zweifel überschatten den Kampf gegen das Labyrinth, das mit immer neuen Mysterien für die Jugendlichen aufwartet. Ihr mühsam erworbener Teamgeist scheint nicht zu brechen, doch lohnt sich für Jeb, Jenna und Mary der gemeinsame Kampf, wenn nur einer von ihnen überleben kann? Die entscheidende Frage aber wagt niemand zu stellen: Was erwartet den letzten Überlebenden hinter dem sechsten Tor? "Aus dem Labyrinth gibt es kein Entkommen, es hat mir den Schlaf geraubt. Spannender gehts nicht." Ursula Poznanski   "Das Labyrinth erwacht" (Band 1 der Trilogie) wurde ausgezeichnet mit den Leserpreisen "Segeberger Feder" und "Ulmer Unke" sowie nominiert für die Leserpreise "Buxtehuder Bulle" und "Goldene Leslie". - Amazon

 

Inhalt: 

 

Nach einem, für mich sehr emotionalen Ende des zweiten Bandes, finden sich die letzten drei Verbliebenen plötzlich mitten in einem endlos erscheinenden Meer wieder. In der ersten Welt des letzten Bandes, wird endgültig Marys Vergangenheit aufgedeckt, als sie auf einem riesigen Schiff Rettung suchen, welche ausgerechnet ihren Namen trägt. Aber nicht nur sie kann sich wieder an ihr altes Leben erinnern, sondern auch Jenna hat nach einer unerwarteten Begegnung plötzlich ihre gesamten Erinnerungen wieder und weiß damit auch als einzige, was sie in diesem Labyrinth machen. Leider kann sie dies Jeb nicht mehr mitteilen, da er sich für das Überleben der beiden Mädchen opfert. Dies stürzt Jenna in eine mentale Krise, die Mary vollkommen auf sich allein gestellt zurück lässt. Das Ende dieser Welt und die nächste befinden sich dann auf einer Südseeinsel. Die jedoch, als letzte Station jegliche Farbe verliert. Getrennt von Jenna macht sich Mary auf den Weg zum letzten verbleibenden Tor, dabei jedoch immer verfolgt von ihrer größten Angst.
Bereits im zweiten Band hat Mary sich zu meinem Liebling entwickelt. Sie hatte in den drei Bänden die größte Charakterentwicklung durchgemacht und sich zu einer starken Persönlichkeit entwickelt, die sich nicht mehr von ihrer Angst beherrschen lässt. Besonders am Ende zeigt sich dies. Während im zweiten Band die Personen im Vodergrund standen, wird hier die Geschichte vorangebracht und endlich auch zu einem Abschluss gebracht, der gar nicht mal so überraschend war. Man hatte ja bereits Ideen gesammelt.
Die farblose zweite Welt hat mir leider nicht gut gefallen, da sie ja ein genaues Gegenstück der ersten bildet. Da hätte ich mir etwas personifiziertes, besonderes gewünscht. Gerade nach der Aufklärung. Jede Welt hatte einen Grund, eine Verbindung zu einer der Jugendlichen, die letzte jedoch scheint genauso farblos und unkreativ zu sein, wie sie auch dargestellt wird. Was mir jedoch gut gefallen hat, war, dass jeder nochmal einen Auftritt hatte. Das hat mich zum Ende des Buches nochmal richtig emotional werden lassen. Auf das Ende und die eigentliche Aufklärung werde ich hier nicht eingehen, da dies ein zu großer Spoiler wäre und ich niemanden das Lesevergnügen kaputt machen möchte.
Alles in allem ein guter dritter Band und bis auf ein von mir gewünschter Epilog, bin ich mit der Auflösung wirklich sehr zufrieden. Der Leser wird nicht in der Luft hängen gelassen, sondern bekommt eine nachvollziehbare Erklärung für die ganzen Erlebnisse, wodurch alles einen Sinn ergibt. Jedoch und nun komm ich wirklich zu einem bedauerlichen und unnötigen Minuspunkt, muss man sich doch ab und zu fragen, ob dieses Buch überhaupt ein Lektorat gesehen hat. Während im zweiten Teil bereits einige, übersehbare Fehler vorhanden waren, ist dieses Buch echt eine Frechheit. Es fehlen Worte oder sind zu viel vorhanden, es gibt Rechtschreib- und Grammatikfehler und sogar grobe inhaltliche Fehler. Dies stößt besonders auf, da das Buch fast zwei Monate früher erschienen ist, als es eigentlich geplant war. Da hätte der Verlag mehr Zeit und Mühe investieren und eine vernünftige Arbeit abliefern sollen. Ich finde, das ist eine Frechheit, gerade bei der momentan herrschenden Debatte und dem Recht, die sich ein Verlag herausnimmt und weiter möchte.

 

Fazit: 

 

Trotz grober Fehler ein wirklich gelungener Abschluss der Serie. Alle Fragen zum Labyrinth werden gelüftet und dennoch gibt es kein kitschiges, klischeehaftes Ende. Es ist ebenfalls spannend und mitreißend und ist vom Inhalt qualitativ genauso hochwertig, wie die anderen beiden Bände. Es ist ein krönender Abschluss und wird alle Fans der Serie zufriedenstellen.



Was haltet ihr von dieser Serie? Wie fandet ihr die einzelnen Bücher? Hat euch die Fehler auch so gestört wie mich?


 Copyright © Julia

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