Dienstag, 17. März 2015

Nahtlos leben

Heute habe ich die erste der beiden Rezension dieser Woche für euch. 
Ein kleiner, aber wirklich außergewöhnlichen Roman über das Leben, die Liebe und das Machen von Plänen.



Daniel F. Fricke
97 Seiten
neobooks Self-Publishing (12. September 2014)

Beschreibung:


Du willst es, aber Du wusstest nicht genau wie?

Der Roman „Nahtlos leben“ erzählt von der Romanfigur Daniel, der in einer Kleinstadt aufwächst und der offen und direkt über seine persönlichen und erotischen Turbulenzen berichtet, sowie über seinen jugendlichen Leichtsinn, der ihn während seiner Ausbildungszeit zum Koch prägt. Auch als Daniel später nach Barcelona und in die USA reist, um dort als Koch in einigen Gourmet-Restaurants zu arbeiten, muss er auf eine schmerzhafte, aber wiederum auch auf wundervolle Weise, Liebe und Leidenschaft erfahren – wenn da nicht das Schicksal und die Vorherbestimmung gewesen wäre, mit denen wir alle in unserem Leben zu kämpfen haben. Dies sind aber gerade die Erfahrungen, die das Leben eines jeden Einzelnen von uns ausmacht, welches niemals ohne Stolperfallen verläuft und niemals nahtlos sein kann.

Lass Dich einfangen von Daniels Reise durch das Leben, von seinen persönlichen und emotionalen Erfahrungen, seinen Träumen, seinen tiefen Schicksalsschlägen, aber auch von seinen sozialkritischen Themen, die zum Nachdanken anregen und den Leser an vielen Stellen des Buches atemlos werden lässt.

John Lennon hat es bereits treffend auf den Punkt gebracht: „Leben ist das, was passiert, während Du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.“  Amazon


Inhalt: 


Dieser, mit fast 100 Seiten, relativ kurzer Roman fällt zuerst durch seinen gewöhnungsbedürftigen Schreibstil auf. Damit meine ich dies keineswegs negativ, doch der Schreibstil ist vergleichsweise nüchtern und ähnelt eher einem Erfahrungsbericht als einem Roman. Da stechen die erotischen Szenen, die teilweise mit einer harten und direkten Sprache beschrieben sind, schon heraus. Diese Kombination macht das Buch bereits zu etwas Besonderen, kann den einen oder anderen jedoch auch verschrecken, besonders, wenn man diese Offenherzigkeit nicht gewohnt ist. 
Der erste Teil wirkt dadurch etwas holprig und bei der ersten erotischen Szene hebt man sicherlich erschrocken die Augenbrauen, doch nachdem man sich daran gewöhnt hat, lässt sich das Buch angenehm lesen.
Jedoch führt diese entfernt wirkende und nüchterne Schreibweise aber dazu, dass man mit der Hauptfigur Daniel nicht so richtig warm wurde. Wenigstens ging dies mir so. Ich habe es tatsächlich eher wie ein Erfahrungsbericht eines wirklich faszinierenden Menschen gelesen, weniger wie einen Roman. Seine Geschichte und Beschreibungen waren sehr spannend und interessant, jedoch konnte er bei mir sonst keine Gefühle wecken, egal was positives oder negatives in seinem Leben geschah und auch seine Beziehungen und Bekanntschaften waren mir relativ egal. Dies gilt auch für die anderen Personen, die, bis auf ein oder zwei Ausnahmen, alle am Rand geblieben sind und so oberflächlich waren, dass man keinen zweiten Gedanken an sie verschwendete. Da die meisten Personen, denen Daniel begegnet jedoch keine große Rolle spielen, macht dies jedoch auch nicht viel bei der Qualität des Buches aus. 
Daniels Leben selbst ist sehr spannend und kann einen, trotz der kühlen Sprache mitreißen. Es ist interessant zu sehen, wie er von dem jungen Lebemann zum verantwortungsvollen Erwachsenen wird und dabei großen Schmerz, tiefe Depressionen und doch auch großes Glück erfährt. Die erotischen Momente sind dabei Highlights, die nicht unbedingt hätten sein müssen, aber dennoch gut in das Buch passen. Das Ende, ohne zu viel zu verraten, ist sehr untypisch und gibt dem Buch gleich noch eine ganz andere Dimension.  

Fazit:


Mich hat dieser eigenwillige Schreibstil fasziniert, gerade weil er so kühl und distanziert wirkte. Obwohl in meinen Augen fast alle Personen austauschbar waren, hat mich die Geschichte dennoch begeistert. Daniels Leben ist einerseits außergewöhnlich und andererseits doch vollkommen normal, wie jedes andere Leben auch. Dies zeigt dieser Roman sehr gut. Vor allem hat mir aber gut gefallen, wie Daniel langsam erwachsen wird und man diesen Wandel deutlich miterlebt. 
Ich würde dieses Buch für jeden weiterempfehlen, der keine Lust hat immer das Gleiche zu lesen und einen außergewöhnlichen Roman durchaus zu schätzen weiß.


  Copyright © Julia

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